CODA: Kinder gehörloser Eltern
Die Bezeichnung Coda kommt aus dem amerikanischen und bedeutet "Children of deaf adults". Gemeint sind hörende Kinder gehörloser Eltern.
Hörende Kinder gehörloser Eltern sind vor besondere alltägliche Herausforderungen gestellt. Sie wachsen meist mit unterschiedlichen Sprachen auf und müssen diese sehr flexibel handhaben. Dabei bildet häufig die Gebärdensprache deren Muttersprache. Im Gegensatz dazu nutzt das hörende soziale Umfeld, wie z.B. Oma und Opa, Nachbarn, Erzieherinnen, Lehrer und Freunde die Lautsprache. Die unterschiedlichen Sprachsysteme prägen den Alltag der Coda und bilden Barrieren im Kontakt untereinander, weil das erwachsene Umfeld nicht ausreichend auf diese Besonderheiten eingestellt ist.
Dies wirft viele Fragen auf: Wie kommunizieren die Kinder mit ihren Eltern? Wie tritt die Familie mit ihrem sonstigen Umfeld in Kontakt? Wo lernen die Kinder welche Sprache? Wer vermittelt oder dolmetscht Themen und Fragen der Kinder und Eltern?
Unsere Frühförderung bietet Coda und ihren Familien aber auch in anderen sie betreffenden Fragen Unterstützung und Begleitung an. Jede Familie hat ihre individuellen Anliegen und jedes Kind andere Bedürfnisse. Diese werden gemeinsam mit der Familie besprochen und entsprechende Hilfestellungen vereinbart. Somit geht es uns sowohl um die besondere Situation der Coda wie auch um die allgemeine Entwicklung der Kinder.
Sie haben Anspruch auf Frühförderung und Beratung.
Daraus ergibt sich für uns die Aufgabe, die unterschiedlichen Bezugssysteme, wie Familie, Freundeskreis, Kindergarten, Tagesmutter oder Spielkreis, in Absprache mit den Eltern zusammenzuführen und einen konstruktiven, barrierefreien Austausch herzustellen, der die Fürsorge und Entwicklung der Kinder in den Fokus stellt.